Das Header-Foto zeigt Gläubige, die gerade eine Ost-Londoner Moschee verlassen © Bharat Choudhary

Layoutseiten des Medium Magazin. Das Aufmacherfoto der ersten Doppelseite stammt von © Andy Spyra. Weitere Fotos © Bharat Choudhary, © Kosuke Okahara, © Paolo Machetti und © Sebatian Liste.

Wortlose Kraft

Getty Images ermöglicht jungen Talenten außergewöhnliche Dokumentationen. Teil 3 der „medium magazin“-Serie über Stipendien für Fotojournalisten.

Hier wird die Luft ziemlich dünn. Je internationaler die Ausrichtung eines Stipendiums ist, desto größer die Konkurrenz. In diese Kategorie gehören die „Grants for Editorial Photography“ von Getty Images. Die internationale Bildagentur fördert jährlich die Arbeit von vier Fotografen mit jeweils 20.000 US-Dollar. 328 Fotografen aus 60 Ländern bewarben sich für 2012.

So klangvolle Fotografennamen wie Brenda Ann Keneally, Paolo Pellegrin, Eugen Richards und Stanley Greene gehören zu den Empfängern des 2004 ins Leben gerufenen Stipendiums. „Getty Images glaubt an die Kraft des Fotojournalismus, der in der Lage ist, die Aufmerksamkeit auf wichtige soziale und kulturelle Themen zu richten. Mit unserem Engagement für vorzüglichen Fotojournalismus wollen wir einen handfesten positiven Beitrag für unsere Branche leisten“, sagt Aidan Sullivan, Vizepräsident, Photo Assignments, Editorial Partnerships and Development.

Die Agentur bietet den Stipendiaten ihr redaktionelles Know-how zur Unterstützung ihrer selbst gewählten Projekte an. Die professionelle weltweite Präsentation der entstandenen Arbeiten ist eine Selbstverständlichkeit. Am Ende überlässt Getty es den Fotografen, wo sie diese Bilder vermarkten möchten. „Ich bin ganz besonders begeistert, dass die Fördergelder in diesem Jahr an junge, aufstrebende Fotojournalisten gehen. Das zeigt, dass die Branche immer noch neue Talente anlockt“, sagt Aidan Sullivan. Die diesjährigen Gewinner sind Bharat Choudhary (Indien), Kosuke Okahara (Japan), Paolo Marchetti (Italien) und Sebastian Liste, derzeit in Brasilien lebend.

Einer der wenigen deutschen Gewinner ist Andy Spyra (29) aus Hagen, der 2009 ein Studenten-Stipendium für die Dokumentation des Kaschmir-Konfliktes erhielt. Inzwischen mit einer Reihe von Auszeichnungen ausgestattet, betont er: „Stipendien sind ein wesentlicher Teil meiner Arbeit geworden. Sie sind vor allem wichtig, weil sie mir die Unabhängigkeit gegenüber kommerziellen Erfordernissen ermöglichen.“ So fotografierte er neben seinen Fotoaufträgen die Folgen des Völkermordes in Bosnien – für ihn ein unbegreiflicher Konflikt, an dessen Aufarbeitung der Medienmarkt aber nicht interessiert scheint. Derzeit lichtet er in arabischen Ländern Christen ab, die dort unter enormem Druck stehen.

Info Kontakte & Termine
Getty Images Grants for Editorial Photography

www.gettyimages.com/grants