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Ein Königsweg für Schafe

Das Ökosystem der Kantabrischen Berge im Norden Spaniens soll sein natürliches Gleichgewicht behalten. Statt zuzuwuchern sollen sie offene Bergweiden bieten – Lebensraum für eine ursprüngliche Artenvielfalt. Um das zu gewährleisten macht sich im Frühjahr ein Treck von 2.000 Schafen auf den 500 Kilometer weiten Weg von der Extremadura in die Berge. Unter den Namen „Projekt 2001“ reaktivierte die Stiftung Europäisches Naturerbe die über Jahrzehnte vernachlässigte traditionelle Wanderweidewirtschaft

Der Zug der flauschigen Landschaftsgärtner folgt der „Ruta de la Plata“, der legendären römischen „Silberstraße“. Seit dem 7. Jahrhundert sind solche Wege, die sich über 125.000 Kilometer durch das gesamte Spanien ziehen, den Wanderhirten von der Obrigkeit verbürgt. Heute blockieren immer wieder Hindernisse auf den Cañadas Reales den Zug der Herden, die sogenannte Transhumanz.

Zwei Wochen lang schloss ich mich dem Marsch der Tiere und Hirten auf dem herbstlichen Rückweg an – zu Fuß und zumeist im Regen. Den 60 jährigen Besitzer der Schafe, Cesario Rey Rey, begleiten zudem fünf Hirten, Pferd und Esel sowie zwei Hütehunde und zwei Kampfhunde, die die Herde gegen Wolfsangriffe verteidigen. An guten Tagen schafften wir 12 Kilometer am Tag. Erst einmal in Schwung, ist die Herde unentwegt in Bewegung, nur verlangsamt durch saftigen Weidegrund.

Die Reportage, die in der Zusammenarbeit mit der Autorin Monika Rössiger entstand, realisierten wir im Auftrag der Zeitschrift „natur“. Hier vier der gedruckten Layoutseiten.

© Alle Fotos Manfred Scharnberg

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