In Celle traf ich zwei interessante Künstler zur Ausstellungseröffnung von „Einleuchten“. Detlev Hartung und Georg Trenz  arbeiten mit Licht und Text. In ihrem Werk „Blindtext“ projizieren sie Texte von Katharina Fritsch, Jean Paul Satre und Platon an die Wand. Jeder der zehn Projektoren zeigt nur einen Textteil. Interessant und interaktiv wird es wenn man sich in den Lichtstrahl der Projektoren begibt. Einige Worte verschwinden, andere bleiben. Durch das Einwirken der Besucher verändert sich der Kontext der Inhalte. Mir machte es Spaß an der Wand entlang zu schreiten. Dabei springen einem einzelne Worte entgegen, die sich durch die Abdeckung anderer Textpassagen isolieren. Es entsteht ein Wortmix aus drei völlig unterschiedlichen Texten – ein ganz persönliches dadaistisches Mantra.

Die Ausstellung „Einleuchten“ läuft bis zum 31. März 2013 im Kunstmuseum Celle. Auf ihrer Website http://hartung-trenz.de/ sind Beispiele ihrer Arbeiten zu sehen. Darunter gibt es auch humorvolle Anspielungen. Mir als optisch geprägten Menschen gefällt besonders wenn sie ihre Lichtinstallationen auf Architektur richten. „Omne verbum sonat“, übersetzt „Jedes Wort klingt“, heißt eine riesige Textprojektion, mit der sie die Münchner St. Pauls Kirche auskleideten. Ob es nun eine Tenne, eine Turbinenhalle, ein Schloss oder ein Literaturhaus ist, das sie bespielen, die Überlagerung von Schrift und Architektur ist einfach großartig!

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Die Künstler Detlev Hartung (links) und Georg Trenz