Die Idee könnte die leidige Diskussion um den Verlauf etlicher wichtiger Stromtrassen beenden. Mit einem Kamerateam konnte ich im Auftrag der Thüga den Testlauf eines einmaligen Projektes verfolgen. Wir dokumentierten die Geburt einer innovativen Verlegetechnik für Stromleitungen. Kein anderes Verfahren schafft so lange Strecken in einem Stück und ohne nennenswerten Erdaushub. Und niemand sonst bringt es bei Hochspannungsleitungen auf eine Trassenbreite von 1,70 Meter. In Worten: ein Meter siebzig. Bislang benötigen Freileitungen eine Schneise von 72 Meter und Erdkabel von 20 Meter Breite.

Was das Startup-Unternehmen AGS-Verfahrenstechnik zusammen mit den Stadtwerken Stade erfolgreich getestet hat, erleichtert nicht nur die Planung beim Trassenverlauf entscheidend. Weitere Vorteile: äußerst geringer Flächenverbrauch, geringes ökologisches Störpotenzial, belastungsfreies Verlegen für das Stromkabel selbst, ein Verlauf in Kurven und über Berg und Tal, sowie einfacher Kabelaustausch. Und dabei ist die Methode noch um einiges günstiger als bei herkömmlichen Hochspannungs-Erdkabeln. Wenn das nicht den dringend nötigen Netzausbau für Ökostrom beschleunigt.
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Vorbereitungen für das Interview mit dem Erfinder des Verfahrens, Dipl.-Ing. Werner Spiegel im strömenden Regen. Lediglich zwei solcher Verlegeschächte wie im Hintergrund benötigt man alle zwei Kilometer.

Foto: © Dr. Rolf Hamann

Hier der Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=RqWTt5jIWI0